Online-Workshop 3: Herstellung und Veredelung von Grasflächen in Spur 0

Artikel-Nr.: WORKSHOP3
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Basisworkshop Grasnarbe: Dieser kleine Workshop gibt Ihnen wichtige Anregungen und Tips zur vorbildgetreuen Gestaltung von Vegetationsflächen aller Art. Er beschreibt Methoden zur Faserverlängerung für sehr tiefes Gras genauso wie die Applikation unserer NaturalScenics Turfs zur Darstellung von besonderen Verunkrautungen und Wiesenkräuteransiedlungen.

Der Workshop gibt Ihnen wichtige Anregungen und Tips zur vorbildgetreuen Gestaltung von Vegetationsflächen aller Art. Die hier vorgestellte Methode ist vor allem zweierlei: sehr schnell und perfekt. Nehmen Sie sich Zeit, die Abbildungen am Ende des Workshops zu studieren und probieren Sie alle denkbaren Kombinationen der einzelnen Verfahrensweisen aus. Sie werden begeistert sein.

Sie finden übrigens alle hier vorgestellten, wichtigen Werkstoffe und Werkzeuge zu günstigen Preisen in unserem Sortiment. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Anschlüsse der Vegetation an die Gleistrassen natürlicher erscheint, wenn die Gleistrassen erst nach dem Begrünen der Wiesen eingeschottert werden. Am Ende des Workshops habe ich einige Eindrücke der hier vorgestellten Methode von meiner eigenen Anlage gesammelt und beschrieben.

 

Vorarbeiten

Nach Abschluß der Spachtelarbeiten überziehe ich die gesamte verspachtelte Fläche mit einer reichlichen Schicht unseres wasserfesten Weißleimes, der in den oberen Bereich der Spachtelmasse eindringt und dieser eine zähelastische Haut verleiht. Unser wasserfester Weißleim trocknet transparent auf, wird damit praktisch unsichtbar und wird durch nachfolgend aufgetragene Schichten nicht wieder weich. Darüber hinaus bindet unser Weißleim sehr schnell ab. Bereiche, in denen Feldwege oder Straßen angelegt werden, spare ich hierbei aus.

In den noch feuchten Weißleim wird sofort Oberflächengranulat locker eingestreut, sofern es sich um wilde Wiesen oder Waldboden handelt, da dieses der glattgespachtelten Oberfläche eine natürliche Rauheit und Welligkeit verschafft. Bei Wiesen in der Natur resultiert diese daraus, daß Graspflanzen in der Natur Büschel entwickeln, die den Boden uneben machen. Bei Waldboden vermittelt das aufgetragene Oberflächengranulat den Eindruck der natürlichen Unebenheit. Sie können hierbei zwischen drei unterschiedlichen Körnungen für das Oberflächengranulat wählen:

  • feines Granulat für verwilderte Kulturflächen
  • mittleres Granulat für normale Wildflächen wie Böschungen, Bahndamm usw.
  • grobes Granular bei besonders rauher Textur

Nach dem Abbinden des Weißleimes wird die gesamte Wiesen- oder Waldbodenfläche mit einem Anstrich aus unserer Umbra-Abtönfarbe unverdünnt versehen, damit bei lichterem Grasbewuchs eine Erdbodenfarbe durch scheinen kann. Diese umhüllt dabei das aufgebrachte Granulat und sorgt so für die Rauheit der Oberfläche.

 

Waldboden 

Nach dem Abbinden der Farbschicht wird Waldboden noch einmal mit einer Schicht Weißleim überzogen, in den zunächst gewünschtes weiteres Oberflächengranulat als sichtbare Steine und kleine Felsstücke eingestreut werden. Bitte beachten Sie, daß keine zu großen Flächen auf einmal mit Weißleim bearbeitet werden können, da dieser sehr schnell abbindet. Danach werden kurze Stücke unseres Sisals zur Imitation vergammenlnden Reisigs, bereits blatt- und nadellos, eingestreut, bevor unser NaturalScenicsTurf in den gewünschten Farben dünn aufgestreut wird. Nach Abbinden des Leims vorsichtig absaugen, um loses Material abzuheben. Nun erfolgt der Einbau der Bäume - Fertig.

 

Wiesen

Da die Vegetation von Wiesenflächen unter Gehölzen von der umgebenden Vegetation abweicht, empfiehlt es sich, die Positionen von Büschen und Bäumen bereits vor der Begrünung mit Streichhölzern o.ä. festzulegen, um hier besondere Turfs vor oder nach der Begrasung anzuwenden.

Anschließend erhalten Wiesenflächen ebenfalls einen weiteren Weißleimüberzug, bevor mit dem Begrasungsgerät und langen Fasern eines mittleren Grüns eine Grundvegetation aufgetragen wird, die nach dem Abbinden des Leims nachbearbeitet wird. Genau hier fängt das Geheimnis natürlicher Wiesen im Modell an.

Zur Imitation verschiedener, in der Natur aufgrund der Aussäung in Platten flächig auftretenden Kräutern oder Kleinpflanzen im Gras verwende ich unterschiedliche Methoden, die je nach gewünschter Bodenvegetation schöne Ergebnisse erzielen:

 

Fasern verlängern für tiefes Gras

Mit unserem Sprühkleber werden bestimmte Flächen eingesprüht und dort eine weitere Faserschicht mit dem Begrasungsgerät aufgetragen. Das Ergebnis sind bei Verwendung kurzer Fasern feine Unkräuter und bei Verwendung langer Fasern sehr hoch stehendes Gras. Grundsätzlich empfiehlt es sich, den ersten Auftrag Fasern lockerer zu halten, wenn ein zweiter Auftrag Fasern mit Sprühkleber erfolgen soll.

 

Turfs verschiedener Grün, Braun und heller Töne für die Kräuter

Je nach Wunsch können Flächen mit einer oder zwei Lagen Grasfasern noch einmal mit Sprühkleber behandelt werden, um kleinste Mengen von Turf aufzubringen, der in bestimmten Bereichen den Eindruck spezifischer Kräuter erweckt. Hier heißt es ausprobieren. Ich bevorzuge dunkle grüne und erdige sowie sandige Turf-Farbtöne in feiner Körnung.

Wichtig: lassen Sie von einem Löffel oder Teesieb aus 10-20 cm Höhe nur allergeringste Mengen von Turf gleichmäßig verteilt herabrieseln, damit der Turf nur an winzigsten Tröpfchen Sprühklebers haften bleibt und die Optik feinster Kräuterblätter entwickelt, da andernfalls die Fläche zugeschüttet würde. Zur Verteilung der herabrieselnden Turfs blase ich hin und wieder die zu bearbeitende Fläche an.

Einen schönen Effekt erzielen Sie, wenn Sie alternativ mit Sprühkleber behandelte Flächen zuerst mit Turf behandeln, um anschließend nochmals mit einer Schicht Sprühkleber weitere Fasern aufzubringen.

 

Fertigstellung der Landschaft

Angrenzende Gleistrassen sollten nun eingeschottert werden. Sollen Feldwege oder Straßen angelegt werden, wird dies nun ebenfalls erledigt. Nach dem Abtrocknen der Flächen können an den markierten Stellen die bereits angefertigten Büsche und Bäume eingebaut werden.

 

Tiefes Gras mit einer zweiten Faserlage und anschließendem dünnen Auftrag von mittelgrünem Turf, die hellen Spitzen rühren vom Sprühkleber her, an dem kein Turf haften blieb.

 

Teilweise zweifache Faserlage. Für den Bereich der oberen linken Ecke wurde nach der zweiten Faserlage dunkelgrüner Turf sowie ein weicher Rotton für eine blühende Vegetation (Erika) aufgebracht. Unten rechts zwei Faserlagen und anschließend hellgrüner Turf.

 

Dieselbe Erika-Imitation, jedoch ohne Blüten-Turf

 

Lockere zweite Faserlage und hellgrüner Turf für unscheinbar blühende Wildkräuter

 

Tiefes Gras ohne Turf um einen Busch

 

Durch Sprühkleberanwendung auf kleinen Punkten entstehen überstehende Büschel beim zweiten Begrasungsgang, die mit hellem Turf zum Blühen erweckt werden. Bereits die erste Faserlage erhielt hier eine helle Turfauflage.

 

Zwei Faserlagen und dunkler Turf (Vordergrund) sowie bloßer Sprühkleber (Hintergrund, dünnere zweite Faserlage) definieren Wildkräuter

 

Die stark vergrößerte Makro-Abbildung zeigt im Detail, wie sich Turf an Sprühklebertropfen der Fasern anlegt und so den Eindruck von Blättern der Wildkräuter erweckt - perfekt!

 

Hang an der Bahn im Gegenlicht - zweite Grasfaser-Lage und vereinzelter Einsatz darübergelegter Turfs für spektakuläre Gestaltungseffekte.

Wollgras-ähnliche Vegetation. Eine dichte Faserlage, heller Turf vorsichtig aufgeblasen - fertig ist der Teppich.

Tiefes Gras, zwei Faserlagen mit wenig Turf in Hellgrün (vorn) und exakt der Faserfarbe (hinten) imitieren frühsommerliche Vegetation.

Copyright © 2006 Ekkehard K. Wenz. Alle Rechte vorbehalten.

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